Brockenwanderung #3

Christian Friedrich • 1. Mai 2022

Ab/bis Torfhaus - 22.06.2020

🚶8,5 km/Strecke   ⬆️ 300 Höhenmeter  😀 leicht


Ende Juni juckte es dann schon wieder in meinen Fingern. Oder wohl eher in meinen Füßen. WIe im vorherigen Blog geschrieben, hatte sich ein unbeschreiblich wohliges Gefühl in mir ausgebreitet als wir einen Monat zuvor auf diesem Weg den Brocken bestiegen haben. Mein Körper bedankte sich zwar mit einem dezenten Muskelkater aber mein Herz war auch noch in den Tagen danach erfüllt. Gott sei Dank brauchte ich Bianca nicht lange anbetteln, sie war sofort wieder dabei.


Der Goetheweg war nun schon bekannt und büßte auch beim zweiten Mal nichts von der Faszination ein, die er schon beim ersten Mal auf mich ausübte. An diesem Montag waren aber doch merklich weniger Wanderer zu sehen, wenngleich keine Rede davon sein kann, dass wir alleine unterwegs gewesen wären.


Kurz nach dem Eckersprung (mit Stempelstelle und Schutzhütte), bogen wir wieder links auf den ehemaligen Kolonnenweg. Dieses Stück hatte es schon beim ersten Mal in sich. Auf einigen Hundert Metern geht es hier steil bergauf. Halten sich die Steigungen bis zu diesem Punkt in Grenzen, kommen hier auch trainierte Wanderer ins Schwitzen. Nach diesem Stück ist es schon sehr verlockend eine kurze Verschnaufpause zu machen. Der Goethe-Bahnhof bietet sich dafür perfekt an.


Ich konnte allerdings keine längere Pause machen, weil ich sonst komplett die Lust verloren hätte weiterzugehen. Also kurz was getrunken, Schweiß aus dem Gesicht gewischt und weiter ging´s.. 


Was uns dazu brachte, kann ich nicht mehr sagen... Aber wir haben bei dieser dritten Wanderung auf den Brocken den Rundweg um das Brockenplateau entdeckt. Ich denke ehrlich, dass viele Besucher den Weg hier oben gar nicht kennen. Lasst euch gesagt sein: Ihr verpasst was! Auf ca. 1,6 km führt der Weg einmal komplett um den Brocken herum und bietet (bei gutem Wetter) einen Panoramablick in den Harz. Der Weg ist gut begehbar. Ein paar Stolperfallen in Form von kleinen und größeren Steinen gibt es aber schon! Leichte Steigungen und leichtes Gefälle bringen etwas Abwechslung, sind aber kaum der Rede wert.


Da die Brockenkuppe weitestgehend frei von Bäumen ist, hat man auf jedem Meter eine tolle Aussicht! Wir begannen am Bahnhof der Brockenbahn und schon nach ein paar Metern fiel uns der Wurmberg mit seinem markanten Turm und den Skipisten ins Auge. Vorbei ging es auch an der Teufelskanzel und dem Hexenaltar. In kleineren und größeren Abständen finden sich schön aufgemachte Erklärtafeln, die einem die Harzer Gebirgswelt näher bringen. Am Rand des Brockengartens entlang kamen wir bald "auf der anderen Seite" des Brockens an. Hier kann man endlich auch einen kompletten Blick auf den rot - weiß gestreiften Sendemast werfen, der mit seinen 123 Metern recht imposant ist und die markante Spitze des Brockens darstellt. 


Als wir den Blick vom Brockengipfel abwendeten, eröffnte sich uns Richtung Norden ein schier endloses Panorama aus sterbendem und scheinbar noch vitalem Wald, der sich an verschiedenen Stellen durch Bergkuppen erhebt und wieder absenkt. Man blickt hier auf den niedersächsischen Teil des Harzes und die Orte Torfhaus und Bad Harzburg. Auch ein weiterer Wanderweg erreichte hier die Spitze. Der Hirtenstieg , vielen auch als Heinrich-Heine-Weg bekannt, sieht verdammt steil aus. Ich weiß noch, dass ich mich fragte, warum die Leute sich sowas antun.


Auf dem Rundweg stehen auch mehrere Bänke und zwischen den Steinen bietet sich auch die ein oder andere Möglichkeit in Ruhe ein kleines Picknick einzulegen. Nach dem Hirtenstieg schwenkte das Panorama langsam wieder in Richtung Wernigerode und Ilsenburg. Dieser Blick begleitete uns auch schon bei den letzten Metern auf der Brockenstraße, hoch zum Gipfel. Und genau dort endet dann auch der Rundweg um die Brockenspitze. Von hier aus kann man noch einmal die letzten Meter auf den Gipfel gehen oder macht es sich auf der Bank gemütlich, die Brocken-Benno gewidmet ist, bevor man sich wieder auf den Weg nach unten macht.

Blick von Torfhaus Richtung Brocken. Im Nationalparkort startet der Goethe-Weg hinauf auf den Berg.
Blick vom Brockengipfel hinab auf die kleine Siedlung Torfhaus, von wo der Goethe-Weg startet.
Sendemast auf dem Gipfel des Brockens. zugleich die markante Spitze des höchsten Berges im Nationalpark Harz.
Ein Teil des Rundwegs um den Brockengipfel mit Blick Richtung Norden.

Weitere Bilder:

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Getreu der Überschrift möchte ich euch hier zusammenfassen, was wir sonst noch auf Fuerteventura erlebt und gesehen haben. Eine Woche hatten wir vor uns, waren die ganze Zeit mobil, da wir unseren Mietwagen direkt am Flughafen übernommen haben. Ich hatte mir selbst verordnet, es diesmal ein bisschen ruhiger angehen zu lassen, da die letzten Wochen im Job echt geschlaucht hatten. Darüber will ich mich auf gar keinen Fall beklagen - ganz im Gegenteil. Es ist super schön endlich wieder für unsere Kunden den langersehnten Urlaub zu planen. Costa Calma, Morro Jable, Jandia oder ganz und gar Corralejo? Die Orte unterscheiden sich schon - sowohl vom Charakter als auch von der Lage. Costa Calma liegt circa eine Stunde vom Flughafen entfernt und ist eine Hochburg der deutschen Urlauber. Einen historischen Ortskern sucht ihr hier vergebens, dafür habt ihr eine (beinahe) perfekte touristische Infrastruktur und einen langen Sandstrand direkt vor der Tür. Esquinzio und Jandia sind auch sehr touristisch, die Strände sind teilweise nur über Treppen erreichbar. Morro Jable im Süden besitzt einen natürlichen Ortskern um den herum zwar mächtig Hotels gebaut worden aber ein gewisser Charme trotzdem erhalten werden konnte. Ein ebenfalls langer Sandstrand liegt bis ungefähr auf Höhe des Robinson Club Jandia Playa direkt an der Promenade. Östlich davon durchquert man auf dem Weg zum Strand eine Salzwiese. Wer es authentischer mag und die Nähe zu EInheimischen sucht, ist in Corralejo ganz im Norden gut aufgehoben. Das ehemalige Fischerdorf ist ordentlich gewachsen und besitzt drei kleinere Stadtstrände. Dafür liegt der Ort direkt neben dem Naturpark "Dunas de Corralejo". Man wohnt hier in direkter Nachbarsdhaft zu einem der Highlights von Fuerteventura. Sollte man sich für einen Urlaubsort im Süden der Insel entscheiden, lohn sich der Weg zu den Dünen dennoch. Urplötzllich wandelt sich das Landschaftsbild dramatisch und man fühlt sich in die Sahara versetzt. Meterhohe Wanderdünen verlaufen hier auf 26km² und malen bei jedem Besuch ein anderes Bild, da der stetige Wind dafür sorgt, dass die Dünen permanent in Bewegung sind. Entlang der Küste führt eine Straße durch den Naturpark. Möglicherweise wird diese aber in Zukunft geschlossen. Parkplätze sind am Straßenrand immer mal wieder vorhanden. Man kann also bequem anhalten und an den Strand gehen oder in den Dünen wandern. Das macht echt Gaudi! Quais nur einen Katzensprung entfernt von Corralejo liegt die nächste Kanareninsel Lanzarote. Wer möchte, kann einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel unternehmen. Ein ganzes Ende weiter südlich haben wir einen ganzen Tag in DEM Eldorado für Familien auf Fuerteventura verbracht: dem Oasis Park! Jeder wird euch sagen, dass man dorthin muss. Und ich kann das bestätigen! Ihr könnt hier locker einen ganzen Tag verbringen ohne euch zu langweilen. Der Park ist eine Mischung aus herrlich angelegtem Tierpark und spektakulärem Botanischen Garten. Tiershows (Greifvögel, Seelöwen, Reptilien) gibt es ebenfalls und der Vollständigkeit halber soll auch erwähnt werden, dass am Strand Reitsafaris mit Kamelen angeboten werden. Über deren Qualität können wir nichts sagen, wir lehnen solche Ausnutzung der Tiere ab. Der Park ist vor allem auch herrlich schattig angelegt und man kann es dort auch bei heißem Wetter gut aushalten. Lasst euch nicht täuschen, der Park ist größer als er zunächst erscheint. Von Amerikansichen Alligatoren über Flamingos bis hin zu Emus gibt es eine bunte Mischung an Tieren zu sehen. Der Park ist in verschiende Themenbereiche unterteilt und so kann es auch schonmal sein, dass ihr z.B. bei den Reptilien plötzlich ganz alleine unterwegs seid... Der Eintritt lag im Mai 2022 bei ca. 35€ p.P. und ist somit nicht ganz günstig. Daher sollte man wirklich den ganzen Tag dort verbringen damit es sich lohnt! Man kann sich entweder selbst verpflegen oder Getränke und Essen vor Ort kaufen. Es gibt einen Shuttle-Bus, der Parkbesucher von den umliegenden Hotels einsammelt und auch wieder zurück fährt. Wer lieber selber anreist, findet auf jeden Fall auch einen Parkplatz dirket am Park. Ganz im Süden der Insel liegt Morro Jable. Der Ortskern liegt in einer Schlucht und grenzt sich eindeutig von der Hotelzone ab. Es war schon gut was los hier aber in einem ruhigen Hotel kann ich es mir gut vorstellen, hier den Urlaub zu verbringen. Dafür spricht auf jeden Fall eine gute touristische Infrastruktur und die Nähe zum langen Sandstrand. Wir hatten von einer Schildkröten - Rettungsstation hier im Ort gehört und machten uns daher zuerst auf den Weg zum Hafen. Um diesen zu erreichen, umfährt man den Ort in einem Halbkreis und hat dadurch beste Aussicht auf Morro Jable. Der Hafen selbst ist schön anzusehen aber unspektakulär. Einen Parkplatz finden, ist kein Problem wenn man sich ein wenig umsehen möchte. In den Hafenbecken gibt es kleine und größere Fische - manchmal sogar Rochen - zu sehen. Auch werden hier Delfin - Touren angeboten. Von der Rettungsstation für Schildkröten war jedoch nichts zu sehen. Einer der Verkäufer für Delfin - Ausflüge zeigte uns aber wo wir fündig werden. Ich muss euch vorwarnen: Ihr dürft hier nicht zuviel erwarten. Es handelt sich um ein nicht-kommerzielles Projekt der EU, wo Meeresschildkröten, die sich in z.B. Fischernetzen verfangen hatten, aufgenommen und aufgepeppelt werden. Man kann entlang der Plastikbecken gehen und die "Dudes" beobachten. Je nachdem, wie interessant das für euch ist, seid ihr aber nach ein paar Minuten durch. Die Mitarbeiter vor Ort geben auch gerne noch Auskunft aber wohl nur auf Spanisch. Als eigenes Ausflugsziel lohnt sich die Sation also nicht, aber wer in der Gegend unterwegs ist, kann gerne mal einen Stopp machen. Danach fahrt ihr entweder weiter Richtung Westen ans "wilde Ende" Fuerteventuras bei Cofete (unbefestigte Straßen) oder ihr fahrt zurück nach Morro Jable. Es gibt dort wirklich tolle Bars, Restaurants und Shops an der Promenade oder auch in zweiter und dritter Reihe. Oft mit Meerblick! Fuerteventura hat den Ruf ein Paradies für Strandliebhaber zu sein. Ganz besonders dürften die Herzen an diesem Strand höher schlagen: Playa de Sotavento de Jandia! Zwischen Costa Calma und Esquinzio breitet sich dieser Traumstrand aus. Heller leuchtender Sand, türkises Wasser und eine Lagune in der sich zahlreiche kleine Fische tummeln! Schaut euch diesen Starnd unbedingt vor oder nach dem Sonnenbaden von einem der Aussichtspunkte entlang der Hauptstraße an! Es ist einfach atemberaubend schön! Der Strand ist bekannt unfd beliebt bei Surfern. Daher gehe ich davon aus, dass der starke Wind, den wir bei unserem Besuch hatten, keine Ausnahme war. Auch das Baden ist nicht ganz ohne, da die Surfer öfter blitzschnell den Weg der Badenden kreuzen. Also: Vorsicht! Aber man sollte es mal gesehen haben! Auch hier gilt: Sonnencreme und (fest sitzenden) Hut nicht vergessen! Es gibt keinen Schatten! Aufgrund der Optik und der Atmosphäre aber eine klare Empfehlung! Dies sind natürlich längst nicht alle Highlights auf Fuerteventura. Schreibt mir gerne eine Mail wenn ihr noch andere Spots entdeckt habt, die ihr empfehlen könnt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten über Fuerteventura folgt später noch unter den Reisezielen!
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