Brockenwanderung #3
Ab/bis Torfhaus - 22.06.2020
🚶8,5 km/Strecke ⬆️ 300 Höhenmeter 😀 leicht
Ende Juni juckte es dann schon wieder in meinen Fingern. Oder wohl eher in meinen Füßen. WIe im vorherigen Blog geschrieben, hatte sich ein unbeschreiblich wohliges Gefühl in mir ausgebreitet als wir einen Monat zuvor auf diesem Weg den Brocken bestiegen haben. Mein Körper bedankte sich zwar mit einem dezenten Muskelkater aber mein Herz war auch noch in den Tagen danach erfüllt. Gott sei Dank brauchte ich Bianca nicht lange anbetteln, sie war sofort wieder dabei.
Der Goetheweg war nun schon bekannt und büßte auch beim zweiten Mal nichts von der Faszination ein, die er schon beim ersten Mal auf mich ausübte. An diesem Montag waren aber doch merklich weniger Wanderer zu sehen, wenngleich keine Rede davon sein kann, dass wir alleine unterwegs gewesen wären.
Kurz nach dem Eckersprung (mit Stempelstelle und Schutzhütte), bogen wir wieder links auf den ehemaligen Kolonnenweg. Dieses Stück hatte es schon beim ersten Mal in sich. Auf einigen Hundert Metern geht es hier steil bergauf. Halten sich die Steigungen bis zu diesem Punkt in Grenzen, kommen hier auch trainierte Wanderer ins Schwitzen. Nach diesem Stück ist es schon sehr verlockend eine kurze Verschnaufpause zu machen. Der Goethe-Bahnhof bietet sich dafür perfekt an.
Ich konnte allerdings keine längere Pause machen, weil ich sonst komplett die Lust verloren hätte weiterzugehen. Also kurz was getrunken, Schweiß aus dem Gesicht gewischt und weiter ging´s..
Was uns dazu brachte, kann ich nicht mehr sagen... Aber wir haben bei dieser dritten Wanderung auf den Brocken den Rundweg um das Brockenplateau entdeckt. Ich denke ehrlich, dass viele Besucher den Weg hier oben gar nicht kennen. Lasst euch gesagt sein: Ihr verpasst was! Auf ca. 1,6 km führt der Weg einmal komplett um den Brocken herum und bietet (bei gutem Wetter) einen Panoramablick in den Harz. Der Weg ist gut begehbar. Ein paar Stolperfallen in Form von kleinen und größeren Steinen gibt es aber schon! Leichte Steigungen und leichtes Gefälle bringen etwas Abwechslung, sind aber kaum der Rede wert.
Da die Brockenkuppe weitestgehend frei von Bäumen ist, hat man auf jedem Meter eine tolle Aussicht! Wir begannen am Bahnhof der Brockenbahn und schon nach ein paar Metern fiel uns der Wurmberg mit seinem markanten Turm und den Skipisten ins Auge. Vorbei ging es auch an der Teufelskanzel und dem Hexenaltar. In kleineren und größeren Abständen finden sich schön aufgemachte Erklärtafeln, die einem die Harzer Gebirgswelt näher bringen. Am Rand des Brockengartens entlang kamen wir bald "auf der anderen Seite" des Brockens an. Hier kann man endlich auch einen kompletten Blick auf den rot - weiß gestreiften Sendemast werfen, der mit seinen 123 Metern recht imposant ist und die markante Spitze des Brockens darstellt.
Als wir den Blick vom Brockengipfel abwendeten, eröffnte sich uns Richtung Norden ein schier endloses Panorama aus sterbendem und scheinbar noch vitalem Wald, der sich an verschiedenen Stellen durch Bergkuppen erhebt und wieder absenkt. Man blickt hier auf den niedersächsischen Teil des Harzes und die Orte Torfhaus und Bad Harzburg. Auch ein weiterer Wanderweg erreichte hier die Spitze. Der Hirtenstieg , vielen auch als Heinrich-Heine-Weg bekannt, sieht verdammt steil aus. Ich weiß noch, dass ich mich fragte, warum die Leute sich sowas antun.
Auf dem Rundweg stehen auch mehrere Bänke und zwischen den Steinen bietet sich auch die ein oder andere Möglichkeit in Ruhe ein kleines Picknick einzulegen. Nach dem Hirtenstieg schwenkte das Panorama langsam wieder in Richtung Wernigerode und Ilsenburg. Dieser Blick begleitete uns auch schon bei den letzten Metern auf der Brockenstraße, hoch zum Gipfel. Und genau dort endet dann auch der Rundweg um die Brockenspitze. Von hier aus kann man noch einmal die letzten Meter auf den Gipfel gehen oder macht es sich auf der Bank gemütlich, die Brocken-Benno gewidmet ist, bevor man sich wieder auf den Weg nach unten macht.

