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Brockenwanderung #4

Christian Friedrich • 7. Februar 2023

Ab/bis Schierke über Eckerloch - 29.06.2020

🚶5,5 km/Strecke  ⬆️ 505 Höhenmeter  ☹️schwer


Jup, das hatte Spaß gemacht vor einer Woche! So langsam schien sich eine Sucht zu entwickeln... Nun muss ich dazu sagen, dass die aktuellen Umstände dies sicher begünstigten. Mir stand plötzlich ungewohnt viel Freizeit zur Verfügung. Corona hatte mich in die Kurzarbeit getrieben. Logisch, wer denkt in dieser Zeit ans Verreisen? Wir hatten in unseren Reisebüros hauptsächlich mit Stornierungen zu tun. Über allem lag diese Unsicherheit. Natürlich machte ich mir auch reichlich Sorgen wie es mit meinem Job weitergehen würde. Was macht ein Reisebüro wenn niemand mehr verreist?


Anfangs kam ich mit dieser Situation überhaupt nicht gut klar. Jeden Tag gab es neue Schreckensmeldungen und neue Bestimmungen und Einschränkungen in unserem Alltag. Aber da gab es doch dieses gute Gefühl wenn ich mit Bianca auf den Brocken gewandert bin. Davon brauchte ich mehr! Und so machte ich mich kurzentschlossen zum ersten Mal alleine auf den Weg.


Diesmal wollte ich aber den berühmt - berüchtigten Eckerlochstieg von Schierke aus auf den Brocken gehen. Fluchs hatte ich mich ein wenig im Internet belesen und schon sah ich mich gerüstet. Der letzte Aufstieg über diesen Weg war immerhin schon 13 Jahre her und existierte nur noch als wage Erinnerung in  meinem Kopf. Mir war allerdings vorher klar: das wird anstrengend! Nicht etwa weil der Weg so lang ist. Nein... Es ist sogar der kürzeste Weg auf den Brocken. Da aber auch hier gut 500 Höhenmeter überwunden werden müssen, geht es steil nach oben!


Das hielt mich nicht ab. Ich stellte mein Auto in dem wirklich sehr praktischen Parkhaus am Winterbergtor in Schierke ab, von wo mehrere Wanderwege auf den Brocken starten. Nach den ersten paar hundert Metern führt der steinige Weg gleich recht steil nach oben! Ich war schon nach gut zwei Kilometern ziemlich am Ende. Nun mündete der Wanderweg in die betonierte Brockenstraße, die sich auf gut neun Kilometern kurvenreich auf den Gipfel windet. Ein kurzes Stück ging es auf ihr auch weiter bis die Schilder anzeigten, dass man zum Eckerlochstieg die Straße wieder verlassen musste.


Dummerweise war der Weg, der nun scheinbar direkt durch dichten Wald führen sollte, gesperrt. Ein großes Schild mit "Lebensgefahr durch umfallende Bäume" und eine hölzerne Absperrung verhinderten zwar nicht, dass einige Wanderer trotzdem weiter gingen. Aber auf mich hatten sie doch eine abschreckende Wirkung! Was nun?


Eine "Umleitung" für Wanderer war ausgeschildert. Über die Brockenstraße und den Bahnparallelweg! Den was? Noch nie davon gehört! Ich ging also weiter die Brockenstraße entlang und sah mich im Geiste schon die neun Kilometer auf Asphalt laufen. So hatte ich  mir das nicht vorgstellt! Ich war bereit durch den dichtesten Wald auf den steilsten Wegen nach oben zu kommen! Bereit für ein Abenteuer...


Am Ende erwies sich diese Umleitung als Glücksfall, denn meine Neugier wurde geweckt. Welche Wege gibt es denn alle von Schierke auf den Brocken? Da war es wieder, das potentielle Abenteuer!


Ich fand den richtigen Weg, auch wenn ich mir erst ganz sicher war als ich auf dem Berggipfel ankam. Der Bahnparallelweg führte - parallel zu den Gleisen der Broclenbahn - bis zum Eckerloch.  Und ich dachte mir: Wow, das ist schön hier! Und gar nicht so ansgtrengend! Das änderte sich natürlich schlagartig als ich am Eckerloch ankam... Mehr zu diesem herausfordernden Wanderweg und dem idyllischen Bahnparallelweg schreibe ich in einem der nächsten Blogs.

Auf dem Weg zum Brocken
Bahnparallelweg vom Bahnhof Schierke zum Eckerlochstieg
Brockenstraße im Nationalpark Harz von Schierke aus

Weitere Bilder:

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Getreu der Überschrift möchte ich euch hier zusammenfassen, was wir sonst noch auf Fuerteventura erlebt und gesehen haben. Eine Woche hatten wir vor uns, waren die ganze Zeit mobil, da wir unseren Mietwagen direkt am Flughafen übernommen haben. Ich hatte mir selbst verordnet, es diesmal ein bisschen ruhiger angehen zu lassen, da die letzten Wochen im Job echt geschlaucht hatten. Darüber will ich mich auf gar keinen Fall beklagen - ganz im Gegenteil. Es ist super schön endlich wieder für unsere Kunden den langersehnten Urlaub zu planen. Costa Calma, Morro Jable, Jandia oder ganz und gar Corralejo? Die Orte unterscheiden sich schon - sowohl vom Charakter als auch von der Lage. Costa Calma liegt circa eine Stunde vom Flughafen entfernt und ist eine Hochburg der deutschen Urlauber. Einen historischen Ortskern sucht ihr hier vergebens, dafür habt ihr eine (beinahe) perfekte touristische Infrastruktur und einen langen Sandstrand direkt vor der Tür. Esquinzio und Jandia sind auch sehr touristisch, die Strände sind teilweise nur über Treppen erreichbar. Morro Jable im Süden besitzt einen natürlichen Ortskern um den herum zwar mächtig Hotels gebaut worden aber ein gewisser Charme trotzdem erhalten werden konnte. Ein ebenfalls langer Sandstrand liegt bis ungefähr auf Höhe des Robinson Club Jandia Playa direkt an der Promenade. Östlich davon durchquert man auf dem Weg zum Strand eine Salzwiese. Wer es authentischer mag und die Nähe zu EInheimischen sucht, ist in Corralejo ganz im Norden gut aufgehoben. Das ehemalige Fischerdorf ist ordentlich gewachsen und besitzt drei kleinere Stadtstrände. Dafür liegt der Ort direkt neben dem Naturpark "Dunas de Corralejo". Man wohnt hier in direkter Nachbarsdhaft zu einem der Highlights von Fuerteventura. Sollte man sich für einen Urlaubsort im Süden der Insel entscheiden, lohn sich der Weg zu den Dünen dennoch. Urplötzllich wandelt sich das Landschaftsbild dramatisch und man fühlt sich in die Sahara versetzt. Meterhohe Wanderdünen verlaufen hier auf 26km² und malen bei jedem Besuch ein anderes Bild, da der stetige Wind dafür sorgt, dass die Dünen permanent in Bewegung sind. Entlang der Küste führt eine Straße durch den Naturpark. Möglicherweise wird diese aber in Zukunft geschlossen. Parkplätze sind am Straßenrand immer mal wieder vorhanden. Man kann also bequem anhalten und an den Strand gehen oder in den Dünen wandern. Das macht echt Gaudi! Quais nur einen Katzensprung entfernt von Corralejo liegt die nächste Kanareninsel Lanzarote. Wer möchte, kann einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel unternehmen. Ein ganzes Ende weiter südlich haben wir einen ganzen Tag in DEM Eldorado für Familien auf Fuerteventura verbracht: dem Oasis Park! Jeder wird euch sagen, dass man dorthin muss. Und ich kann das bestätigen! Ihr könnt hier locker einen ganzen Tag verbringen ohne euch zu langweilen. Der Park ist eine Mischung aus herrlich angelegtem Tierpark und spektakulärem Botanischen Garten. Tiershows (Greifvögel, Seelöwen, Reptilien) gibt es ebenfalls und der Vollständigkeit halber soll auch erwähnt werden, dass am Strand Reitsafaris mit Kamelen angeboten werden. Über deren Qualität können wir nichts sagen, wir lehnen solche Ausnutzung der Tiere ab. Der Park ist vor allem auch herrlich schattig angelegt und man kann es dort auch bei heißem Wetter gut aushalten. Lasst euch nicht täuschen, der Park ist größer als er zunächst erscheint. Von Amerikansichen Alligatoren über Flamingos bis hin zu Emus gibt es eine bunte Mischung an Tieren zu sehen. Der Park ist in verschiende Themenbereiche unterteilt und so kann es auch schonmal sein, dass ihr z.B. bei den Reptilien plötzlich ganz alleine unterwegs seid... Der Eintritt lag im Mai 2022 bei ca. 35€ p.P. und ist somit nicht ganz günstig. Daher sollte man wirklich den ganzen Tag dort verbringen damit es sich lohnt! Man kann sich entweder selbst verpflegen oder Getränke und Essen vor Ort kaufen. Es gibt einen Shuttle-Bus, der Parkbesucher von den umliegenden Hotels einsammelt und auch wieder zurück fährt. Wer lieber selber anreist, findet auf jeden Fall auch einen Parkplatz dirket am Park. Ganz im Süden der Insel liegt Morro Jable. Der Ortskern liegt in einer Schlucht und grenzt sich eindeutig von der Hotelzone ab. Es war schon gut was los hier aber in einem ruhigen Hotel kann ich es mir gut vorstellen, hier den Urlaub zu verbringen. Dafür spricht auf jeden Fall eine gute touristische Infrastruktur und die Nähe zum langen Sandstrand. Wir hatten von einer Schildkröten - Rettungsstation hier im Ort gehört und machten uns daher zuerst auf den Weg zum Hafen. Um diesen zu erreichen, umfährt man den Ort in einem Halbkreis und hat dadurch beste Aussicht auf Morro Jable. Der Hafen selbst ist schön anzusehen aber unspektakulär. Einen Parkplatz finden, ist kein Problem wenn man sich ein wenig umsehen möchte. In den Hafenbecken gibt es kleine und größere Fische - manchmal sogar Rochen - zu sehen. Auch werden hier Delfin - Touren angeboten. Von der Rettungsstation für Schildkröten war jedoch nichts zu sehen. Einer der Verkäufer für Delfin - Ausflüge zeigte uns aber wo wir fündig werden. Ich muss euch vorwarnen: Ihr dürft hier nicht zuviel erwarten. Es handelt sich um ein nicht-kommerzielles Projekt der EU, wo Meeresschildkröten, die sich in z.B. Fischernetzen verfangen hatten, aufgenommen und aufgepeppelt werden. Man kann entlang der Plastikbecken gehen und die "Dudes" beobachten. Je nachdem, wie interessant das für euch ist, seid ihr aber nach ein paar Minuten durch. Die Mitarbeiter vor Ort geben auch gerne noch Auskunft aber wohl nur auf Spanisch. Als eigenes Ausflugsziel lohnt sich die Sation also nicht, aber wer in der Gegend unterwegs ist, kann gerne mal einen Stopp machen. Danach fahrt ihr entweder weiter Richtung Westen ans "wilde Ende" Fuerteventuras bei Cofete (unbefestigte Straßen) oder ihr fahrt zurück nach Morro Jable. Es gibt dort wirklich tolle Bars, Restaurants und Shops an der Promenade oder auch in zweiter und dritter Reihe. Oft mit Meerblick! Fuerteventura hat den Ruf ein Paradies für Strandliebhaber zu sein. Ganz besonders dürften die Herzen an diesem Strand höher schlagen: Playa de Sotavento de Jandia! Zwischen Costa Calma und Esquinzio breitet sich dieser Traumstrand aus. Heller leuchtender Sand, türkises Wasser und eine Lagune in der sich zahlreiche kleine Fische tummeln! Schaut euch diesen Starnd unbedingt vor oder nach dem Sonnenbaden von einem der Aussichtspunkte entlang der Hauptstraße an! Es ist einfach atemberaubend schön! Der Strand ist bekannt unfd beliebt bei Surfern. Daher gehe ich davon aus, dass der starke Wind, den wir bei unserem Besuch hatten, keine Ausnahme war. Auch das Baden ist nicht ganz ohne, da die Surfer öfter blitzschnell den Weg der Badenden kreuzen. Also: Vorsicht! Aber man sollte es mal gesehen haben! Auch hier gilt: Sonnencreme und (fest sitzenden) Hut nicht vergessen! Es gibt keinen Schatten! Aufgrund der Optik und der Atmosphäre aber eine klare Empfehlung! Dies sind natürlich längst nicht alle Highlights auf Fuerteventura. Schreibt mir gerne eine Mail wenn ihr noch andere Spots entdeckt habt, die ihr empfehlen könnt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten über Fuerteventura folgt später noch unter den Reisezielen!
Kapelle Ermita de la Pena bei Vega de Rio Palmas auf Fuerteventura
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Langweilige, karge Insel? Keineswegs! Im Inneren der Insel gibt es tolle Aussichtspunkte, spannende Wanderungen und echte Piratenhöhlen zu entdecken!
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Brockengipfel mit der unverkennbaren Antenne, der Wetterstation und dem Brockenhotel
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Der Anfang einer Reise, deren Ende noch offen ist! Das erste Mal eine Wanderung auf den Brocken. Was für ein Abenteuer. Einmalig sollte es sein! Und das war es auch für eine lange Zeit. Wanderung hinauf über das Eckerloch, darauf folgte eine stimmungsvolle Übernachtung im Brockenhotel. Frisch gestärkt ging es am nächsten Morgen über die Brockenstraße und die alte Bobbahn wieder zurück nach Schierke!
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