Brockenwanderung #6

Christian Friedrich • 26. Februar 2023

Ab/bis Drei Annen Hohne über Glashüttenweg - 23.07.2020

🚶12 km/Strecke ⬆️ 570 Höhenmeter ⏳ 3 h/Strecke   😐 mittelschwer


Spoiler: dieser Wanderweg auf den Brocken ist einer meiner absoluten Favoriten! Mich hat die Vielfältigkeit beeindruckt, man durchhläuft sehr verschiedene Vegetationszonen, welche sich an Schönheit überbieten. Okay, die Wanderung fand mitten im Sommer statt, der allgegenwärtige Fingerhut blühte an jeder Ecke und auch sonst zeigte sich die Flora von ihrer lebendigen Seite. Aber ich denke, dass diese Strecke auch zu anderen Jahreszeiten sehr schön ist.


Ich klassifiziere diesen Weg als "mittelschwer" obwohl ich ziemlich fertig mit der Welt war als ich am Ende des Tages wieder am Ausgangspunkt ankam. Startet man in Drei Annen Hohne und kommt dort auch wieder (zu Fuß) zurück, ist man locker 24 km gewandert. Das steckt natürlich in den Knochen. Dennoch muss man sagen, dass die Steigungen (bis auf wenige) Ausnahmen noch moderat sind, daher empfinde ich das Prädikat "schwer" als unpassend. Möchte man diese Wanderung abkürzen, kann man entspannt eine der Strecken mit der Brockenbahn zurücklegen, die nur ein paar Meter vom Parkplatz entfernt ihren Bahnhof hat. Alternativ kann man auch nach Schierke absteigen (6 - 8 km, je nach Wanderweg) und mit dem Bus nach Drei Annen Hohne zurückfahren. 


Kommen wir zur eigentlichen Wanderung: Verpflegung sollte man dabei haben, es gibt erst wieder auf dem Brocken eine Möglichkeit zur Einkehr. Von Elbingeride kommend findet man links und rechts der Straße kostenpflichtige Parkplätze (3€/Tag Stand: 07/20). Nun überquert man die Gleise der Brockenbahn und die Straße. und folgt dem Wanderweg in Richtung Hohnehof. Da es hier gleich nebenan den - bei Familien - äußerst beliebten Löwenzahn-Erlebniswanderweg gibt, sind recht viele Menschen unterwegs. Dies ändert sich dann aber rasch und die Sinne konzentrieren sich zunehmend auf die Natur. Der Glashüttenweg führt durch recht dichten Wald und passiert bald das erste Highlight: den auf einer Treppe ersteigbaren Trudenstein. Von hier bietet sich eine extrem schöne Aussicht auf den Harz. Ich genieße den Panoramablick und versuche dem Reiz zu widerstehen mich auf den einladenden Bänken niederzulassen. Zuviel lieght einfach noch vor mir. Der nächste Orientierungspunkt ist die sogenannte Spinne. Auf dem Weg dorthin begleitet mich ein zartes Plätschern des nahen Wormkegrabens. Ich verliere mich in meinen Gedanken und frage mich was mich an der Spinne wohl erwartet - der Name lässt die Fantasie erblühen. Letztlich ist es "nur" eine Kreuzung mehrerer Wanderwege.


Ich folge weiter der Beschilderung des Glashüttenweges Richtung Brocken. Dabei umgehe ich in nördlicher Richtung den Erdbeerkopf - eine 848 m hoher Berg, an dem es früher eine Skipiste gab. Es dauert nicht lange bis mich der Weg zum nächtsen Aussichtspunkt führt - dem Ahrensklint. Auch diesen kann man auf einer Leiter besteigen und, genauso wie am Trudenstein, gibt es hier eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Ein kleiner Umweg ist zwar nötig, da der Ahrensklint nicht direkt am Weg liegt, aber es lohnt sich! Danach wird die Vegeation langsam offener und der Glashüttenweg findet am Brockenbett sein Ende und führt auf die asphaltierte Brockenstraße. Am Gelben Brink bietet sich eine Rast an. Das Stempelheft kann ebenfalls gefüllt werden udn es gibt Sitzbänke. War ich bis hierher weitesgehend alleine unterwegs, ändert sich das auf den folgenden vier Kilometern. Viele Wanderer, die von Schierke oder vom Goetheweg auf den Brocken gehen, gelangen ebenfalls früher oder später auf der, für den öffentlichen Verkehr, gesperrten Straße.   


Es ist ein herrlicher Sommertag. So windert es mich nicht, dass viele Wanderer unterwegs sind. Ein wenig ist es schon befremdlich wenn man etliche Kilometer alleine zurücklegt und auf dem Gipfel eine volksfestähnliche Stimmung herrscht. Generell bin ich bei den bisherigen Wanderungen immer wieder überrascht, wieviele Menschen ich unterwegs oder spätestens auf dem Gipfel antreffe. Liegt es an der Bekanntheit des Brockens? Oder an der guten Zugänglichkeit? Nun, diese Frage wird mich noch öfter beschäftigen.


Hinab geht es auf demselben Weg und es ist freilich genauso schön. Ich bin tsasächlich mega geschafft als ich endlich wieder auf dem Parkplatz ankomme. Meine Beine fühlen sich an als wären es nicht mehr meine. Aber ich bin glücklich!

Wanderweg Harzer Hexenstieg, hier bei Drei Annen Hohne im Harz
PKW Parkplatz in Drei Annen Hohne im Harz. Gleich gegenüber befindet sich der Bahnhof der Brockenbahn
Der Glashüttenweg führt durch dichten Wald auf den Brocken.
Fingerhut im Sommer auf dem Glashüttenweg

Weitere Bilder:

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Esquinzio und Jandia sind auch sehr touristisch, die Strände sind teilweise nur über Treppen erreichbar. Morro Jable im Süden besitzt einen natürlichen Ortskern um den herum zwar mächtig Hotels gebaut worden aber ein gewisser Charme trotzdem erhalten werden konnte. Ein ebenfalls langer Sandstrand liegt bis ungefähr auf Höhe des Robinson Club Jandia Playa direkt an der Promenade. Östlich davon durchquert man auf dem Weg zum Strand eine Salzwiese. Wer es authentischer mag und die Nähe zu EInheimischen sucht, ist in Corralejo ganz im Norden gut aufgehoben. Das ehemalige Fischerdorf ist ordentlich gewachsen und besitzt drei kleinere Stadtstrände. Dafür liegt der Ort direkt neben dem Naturpark "Dunas de Corralejo". Man wohnt hier in direkter Nachbarsdhaft zu einem der Highlights von Fuerteventura. Sollte man sich für einen Urlaubsort im Süden der Insel entscheiden, lohn sich der Weg zu den Dünen dennoch. Urplötzllich wandelt sich das Landschaftsbild dramatisch und man fühlt sich in die Sahara versetzt. Meterhohe Wanderdünen verlaufen hier auf 26km² und malen bei jedem Besuch ein anderes Bild, da der stetige Wind dafür sorgt, dass die Dünen permanent in Bewegung sind. Entlang der Küste führt eine Straße durch den Naturpark. Möglicherweise wird diese aber in Zukunft geschlossen. Parkplätze sind am Straßenrand immer mal wieder vorhanden. Man kann also bequem anhalten und an den Strand gehen oder in den Dünen wandern. Das macht echt Gaudi! Quais nur einen Katzensprung entfernt von Corralejo liegt die nächste Kanareninsel Lanzarote. Wer möchte, kann einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel unternehmen. Ein ganzes Ende weiter südlich haben wir einen ganzen Tag in DEM Eldorado für Familien auf Fuerteventura verbracht: dem Oasis Park! Jeder wird euch sagen, dass man dorthin muss. Und ich kann das bestätigen! Ihr könnt hier locker einen ganzen Tag verbringen ohne euch zu langweilen. Der Park ist eine Mischung aus herrlich angelegtem Tierpark und spektakulärem Botanischen Garten. Tiershows (Greifvögel, Seelöwen, Reptilien) gibt es ebenfalls und der Vollständigkeit halber soll auch erwähnt werden, dass am Strand Reitsafaris mit Kamelen angeboten werden. Über deren Qualität können wir nichts sagen, wir lehnen solche Ausnutzung der Tiere ab. Der Park ist vor allem auch herrlich schattig angelegt und man kann es dort auch bei heißem Wetter gut aushalten. Lasst euch nicht täuschen, der Park ist größer als er zunächst erscheint. Von Amerikansichen Alligatoren über Flamingos bis hin zu Emus gibt es eine bunte Mischung an Tieren zu sehen. Der Park ist in verschiende Themenbereiche unterteilt und so kann es auch schonmal sein, dass ihr z.B. bei den Reptilien plötzlich ganz alleine unterwegs seid... Der Eintritt lag im Mai 2022 bei ca. 35€ p.P. und ist somit nicht ganz günstig. Daher sollte man wirklich den ganzen Tag dort verbringen damit es sich lohnt! Man kann sich entweder selbst verpflegen oder Getränke und Essen vor Ort kaufen. Es gibt einen Shuttle-Bus, der Parkbesucher von den umliegenden Hotels einsammelt und auch wieder zurück fährt. Wer lieber selber anreist, findet auf jeden Fall auch einen Parkplatz dirket am Park. Ganz im Süden der Insel liegt Morro Jable. Der Ortskern liegt in einer Schlucht und grenzt sich eindeutig von der Hotelzone ab. Es war schon gut was los hier aber in einem ruhigen Hotel kann ich es mir gut vorstellen, hier den Urlaub zu verbringen. Dafür spricht auf jeden Fall eine gute touristische Infrastruktur und die Nähe zum langen Sandstrand. Wir hatten von einer Schildkröten - Rettungsstation hier im Ort gehört und machten uns daher zuerst auf den Weg zum Hafen. Um diesen zu erreichen, umfährt man den Ort in einem Halbkreis und hat dadurch beste Aussicht auf Morro Jable. Der Hafen selbst ist schön anzusehen aber unspektakulär. Einen Parkplatz finden, ist kein Problem wenn man sich ein wenig umsehen möchte. In den Hafenbecken gibt es kleine und größere Fische - manchmal sogar Rochen - zu sehen. Auch werden hier Delfin - Touren angeboten. Von der Rettungsstation für Schildkröten war jedoch nichts zu sehen. Einer der Verkäufer für Delfin - Ausflüge zeigte uns aber wo wir fündig werden. Ich muss euch vorwarnen: Ihr dürft hier nicht zuviel erwarten. Es handelt sich um ein nicht-kommerzielles Projekt der EU, wo Meeresschildkröten, die sich in z.B. Fischernetzen verfangen hatten, aufgenommen und aufgepeppelt werden. Man kann entlang der Plastikbecken gehen und die "Dudes" beobachten. Je nachdem, wie interessant das für euch ist, seid ihr aber nach ein paar Minuten durch. Die Mitarbeiter vor Ort geben auch gerne noch Auskunft aber wohl nur auf Spanisch. Als eigenes Ausflugsziel lohnt sich die Sation also nicht, aber wer in der Gegend unterwegs ist, kann gerne mal einen Stopp machen. Danach fahrt ihr entweder weiter Richtung Westen ans "wilde Ende" Fuerteventuras bei Cofete (unbefestigte Straßen) oder ihr fahrt zurück nach Morro Jable. Es gibt dort wirklich tolle Bars, Restaurants und Shops an der Promenade oder auch in zweiter und dritter Reihe. Oft mit Meerblick! Fuerteventura hat den Ruf ein Paradies für Strandliebhaber zu sein. Ganz besonders dürften die Herzen an diesem Strand höher schlagen: Playa de Sotavento de Jandia! Zwischen Costa Calma und Esquinzio breitet sich dieser Traumstrand aus. Heller leuchtender Sand, türkises Wasser und eine Lagune in der sich zahlreiche kleine Fische tummeln! Schaut euch diesen Starnd unbedingt vor oder nach dem Sonnenbaden von einem der Aussichtspunkte entlang der Hauptstraße an! Es ist einfach atemberaubend schön! Der Strand ist bekannt unfd beliebt bei Surfern. Daher gehe ich davon aus, dass der starke Wind, den wir bei unserem Besuch hatten, keine Ausnahme war. Auch das Baden ist nicht ganz ohne, da die Surfer öfter blitzschnell den Weg der Badenden kreuzen. Also: Vorsicht! Aber man sollte es mal gesehen haben! Auch hier gilt: Sonnencreme und (fest sitzenden) Hut nicht vergessen! Es gibt keinen Schatten! Aufgrund der Optik und der Atmosphäre aber eine klare Empfehlung! Dies sind natürlich längst nicht alle Highlights auf Fuerteventura. Schreibt mir gerne eine Mail wenn ihr noch andere Spots entdeckt habt, die ihr empfehlen könnt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten über Fuerteventura folgt später noch unter den Reisezielen!
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